Geschichte Paris-Dakar (2023)

Geschichte Paris-Dakar (1)

Die Rallye Dakar wurde früher Rallye Paris-Dakar genannt. Sie findet seit 1978 einmal im Jahr überwiegend auf dem Kontinent Afrikas statt. Das Offroad-Motorsportrennen gilt als die bedeutendeste Langstrecken-Wüstenrallye der Welt. Dabei ist sie gar keine Rallye im ursprünglichen Sinn, sondern eher ein Rallye-Raid-Wettbewerb ist. Trotz ihres beibehaltenen Namens wird „die Dakar“ seit dem Jahr 2009 auf dem südamerikanischen Kontinent ausgetragen. „Die Dakar“ ist als Rallye Raid ein extremes Marathonrennen, bei dem einzelne Abschnitte von etwa 800km am Stück hinter sich gebracht werden müssen. Der Großteil davon befindet sich auf Wüstenboden. Somit ist es bei der Rallye Dakar anders als beispielsweise bei den Läufen zur Rallye-Weltmeisterschaft (WRC), bei denen während eines langen Wochenendes nur eine Reihe von kurzen Prüfungen gefahren werden.

Für die Teilnehmer sehr anstrengend ist die Tatsache, dass sie – mit Ausnahme eines Urlaubstages in der Mitte des Wettrennens – jeden Tag unterwegs sind. Gerade für private Teilnehmer, die keine Werksunterstützung oder Mechanikerteams haben, ist das eine extreme Belastung.

(Video) HISTORY OF PARIS DAKAR RALLY 1979-1997

Die Privatiers müssen die Etappen innerhalb des festgesetzten Zeitlimits bewältigen und wenn es Schäden gibt, müssen sie ihr Fahrzeug selber reparieren oder Verschleißteile wechseln. Wenn diese Fahrer das Ziel zum Beispiel erst in der Nacht erreichen, muss der Schlaf also reduziert oder der Start zur nächsten Etappe verschoben werden. Wegen mangelhafter Reparaturen aufgrund der knappen Zeit beträgt die Ausfallquote bei Motorrädern und Autos deshalb jeweils weit über 50 Prozent.

Geschichte Paris-Dakar - Die ersten Jahre

Am 26. Dezember 1978 wurde die erste Rallye Dakar in Paris gestartet, sie endete am 14. Januar 1979 in Dakar. Der Gründer der Veranstaltung war der Franzose Thierry Sabine. An diesem Tag fanden sich 182 Fahrzeuge auf dem Place du Trocadéro ein. Sie wollten eine 10.000 km lange Reise ins Unbekannte Richtung Dakar antreten. Ziel der Veranstaltung war die Begegnung von zwei Welten. Diese Idee kam dem Gründervater der Veranstaltung bei einem Besuch auf dem afrikanischen Kontinent. Von den Teilnehmern schafften es 74 Pioniere in die senegalesische Hauptstadt Dakar. Erster Gewinner wurde Cyril Neveu am Steuer einer Yamaha 500 XT.

Im Jahre 1981 hatte die Rallye Paris-Dakar das Publikum im Sturm erobert, die Allgemeinheit war fasziniert von diesen ungewöhnlichen Abenteurern, die die Wüste mit alltäglichen Mitteln bezwingen wollten. Eine Besonderheit war, dass einige "in der eigenen Garage gebastelten" Maschinen vom Typ Yamaha und Honda an der Seite von Rolls-Royce oder des Citroën CX fuhren. Zu diesen gut ausgestatteten Fahrern gehörten zum Beispiel Thierry de Montcorgé und der Formel 1-Pilot Jacky Ickx in Begleitung von Claude Brasseur. Der erste Preis der Rallye Dakar ging an den Teilnehmer Hubert Auriol, der bereits mit dem Spitznamen "der Afrikaner" versehen worden war.

Die Dakar-Rallye in dem Jahr 1983 hatte besonders große Medienpräsenz, da unglücklicherweise ein nicht enden wollender Sandsturm genau zur Zeit des Wüstenrennens tobte. Etwa vierzig Fahrer der Karawane wurden durch den Sturm vom Kurs abgetrieben, einige benötigten vier Tage, um wieder auf dem richtigen Kurs zurück zu kommen. Doch gerade diese Situationen schufen nach und nach eine Legende.

Das Jahr 1986 war ein schwarzes Jahr für die Rallye Dakar. Ein schrecklicher Unfall überschattete das wagemutige Wüstenrennen: Bei einem Helikopter-Absturz kamen neben dem Gründer der Veranstaltung, Rennfahrer Thierry Sabine, noch vier weitere Menschen ums Leben. Darunter waren ein Musiker, eine Journalistin, der Pilot und ein Funktechniker.
Nach dem Tod Sabines übernahm sein Vater für einige Jahre die Verantwortung über die Rallye. Doch nach kurzer Zeit verkaufte er die Rechte an die Amaury Sport Organisation (A.S.O.). Sie sind bis heute die Veranstalter der Rallye. Die A.S.O. ist ein großes französisches Sportunternehmen, das zumBeispiel auch hinter der Tour de France steckt.

(Video) 1985 - Rallye Paris Dakar - ARD

Die Jahre 1988 bis 2000

Die Rallye Dakar hatte im Verlauf der Jahre immer mehr Zulauf bekommen, so kam es, dass im Jahr 1988 mehr als sechshundert Fahrzeuge an den Start in Versailles gingen. Peugeot war seit 1987 auch an dem Rennen beteiligt. Der Peugeot-Pilot Ari Vatanen wollte seinen Titel verteidigen, doch er wurde allerdings von einem Erpresser sabotiert, der seinen Peugeot 405er Turbo 16 versteckt hatte. Vatanen konnte das Rennen dann nicht mehr gewinnen, doch sein Teamkollege Juha Kankunnen holte Peugeot trotzdem den ersten Platz.

Im Jahr 1991 verzeichnete der französische Fahrer Stéphane Peterhansel seinen ersten Sieg. Mit seinem Motorrad von Yamaha schaffte er es in den folgenden Rennen von 1992, 1993, 1995, 1997 und 1998 insgesamt fünf mal auf die erste Stufe des Treppchens der Kategorie Motorrad. Der junge Motorradpilot war schon drei Jahre vorher an den Start der berühmten Rallye Dakar gegangen, doch erst im Jahr 1991 führte seine Teilnahme zum Erfolg. In der Kategorie Auto war der bereits erwähnte Ari Vatanen führend, er holte das vierte Mal Gold doch dieses Mal für Citroën.
Die Nord-Süd-Rallye von 1992 war eine besonders außergewöhnliche Form der Rallye Dakar. Die Teilnehmer sollten den afrikanischen Kontinent vom Norden bis zum südlichsten Punkt durchqueren. Die Strecke von Paris nach Kapstadt bestand aus zweiundzwanzig Etappen und durchkreuzte zehn verschiedene Länder. Die Gesamtlänge betrug unglaubliche 12.427 Kilometer. Bemerkenswert ist auch, dass der Sieger dieses Rennens, Hubert Auriol, der erste Teilnehmer war, der nun in den beiden Kategorien Auto und Motorrad einen Titel verzeichnen konnte.
Zur Jahrtausendwende im Jahre 2000 wurde auch bei der Rallye Dakar ein Symbol der Ewigkeit angezielt: Die Pyramiden von Gizeh. Jean-Louis Schlesser war Gewinner des Rennens, er fuhr in einem blauen Buggy nach Kairo. In der Kategorie Motorrad konnte sich der Franzose Richard Sainct gegen die zahlreichen Mitstreiter behaupten.

"Miss Dakar"

In einem Mitsubishi siegte Jutta Kleinschmidt im Jahr 2001 in der Kategorie Auto. Ihren ersten Rallye Raid fuhr Kleinschmidt im Jahr 1987 mit dem Motorrad als sie an der Pharaonen-Rallye in Ägypten teilnahm. Im Jahr 1988 startete sie dann, wieder mit dem Motorrad, ihre erste Rallye Paris-Dakar.

Bereits 1992 feierte sie mit dem Motorrad ihre ersten Siege und gewann in der Damen-Wertung der Rallye von Paris nach Kapstadt und der Pharaonen-Rallye. Im gleichen Jahr nahm sie erstmals mit einem Auto an dem 24-Stunden-Rennen am Nürburgring und in Spa-Francorchamps teil.

(Video) Faszination Rally Dakar

Bereits 1993 fuhr sie als Beifahrerin von Jean-Louis Schlesser bei der UAE Desert Challenge mit. Ein Jahr später gewann sie die Damen-Wertung der Paris-Dakar mit dem Motorrad und wiederum die Pharaonen-Rallye. Außerdem erreichte sie hier den fünften Platz in der Gesamtwertung

Die Jahre 2005 bis 2011

Der Motorradpilot Cyril Despres widmete im Jahr 2005 seinen Sieg den verstorbenen Rennfahrern Richard Sainct und Fabrizio Meoni, die kurze Zeit vorher bei verschiedenen Rallyes ums Leben kamen. Sie waren zuvor seine KTM-Teamgefährten. Ebenfalls Opfer eines tödlichen Sturzes wurde Juan-Manuel Perez.
Im Jahr 2007 startete die Rallye Dakar mit 231 Motorradpiloten, 14 Quads, 181 Autoteams und 85 Lastwagen. Ausgangspunkt des Rennens war diesmal Lissabon in Portugal. Die Ziellinie wurde als erstes von dem Mitsubishi des Stéphane Peterhansel erreicht.

Er verzeichnet seit 1991 die längste Serie von Siegen und zählt neun Dakar-Gesamtsiege bis 2007.

Seine ersten sechs Erfolge erlangte er mit dem Motorrad, doch auch der Wechsel auf das Automobil brachte ihm im Jahr 2004 das oberste Treppchen. Seinen Teamgefährten Luc Alphand und seine VW-Rivalen Carlos Sainz sowie Giniel De Villiers ließ er hinter weit sich.

(Video) Paris - Dakar 1979

Das Jahr 2008 war seit Anbeginn der berühmten Wüstenrallye-Raid das erste Jahr in dem das Spektakel abgesagt werden musste. Grund dafür war nichts Geringeres als eine ernstzunehmende terroristische Bedrohung. Nachdem kurze Zeit vorher vier Franzosen und drei mauretanischen Soldaten ermordet wurden, ist das Rennen auf Drängen des französischen Außenministeriums abgesagt worden.

Ein Jahr darauf fand die 31. Rallye Dakar zum ersten Mal auf dem südamerikanischen Kontinent statt. Die Sieger waren: Marc Coma (Motorrad), Josef Machacek (Quad), Giniel De Villiers (Auto) und Firdaus Kabirow (Lastwagen).

Es starteten insgesamt 113 Motorradpiloten, 13 Quad-Piloten, 91 Autoteams und 54 Lastwagenfahrer in die Wüste. Überaus bemerkenswert war die Begeisterung von Seiten des argentinischen und chilenischen Publikums.

Bei der zweiten Südamerika-Version der Rallye Dakar erreichten nach einer 9000 Kilometer langen Reise 88 Motorräder, 14 Quads, 57 Autos und 28 Lastwagen die Ziellinie bei Buenos Aires.

(Video) Paris-Dakar 1984

Der Rennfahrer Cyril Despres konnte seinen dritten Motorrad-Titel feiern und der Argentinier Marcos Patronelli beendete siegreich das Rennen in der Quad-Kategorie. Mit dem Auto schaffte Carlos Sainz nach einem spannenden Kopf-an-Kopf-Rennen mit Nasser Al Attiyah den Schritt auf das oberste Treppchen. In diesem Jahr trennte die beiden ersten Piloten der minimalste jemals gemessene Abstand von nur 2’12’’. Viel entspannter war der Sieg jedoch für Wladimir Chagin. Er häufte während des Rennens Rekorde wie am Fließband: Mit einem sechsten Titel in der Lastwagen-Kategorie erhöhte er seine Bilanz auf 56 Etappensiege.

FAQs

Who has won the Dakar Rally the most times? ›

Stéphane Peterhansel

Who won the first Dakar Rally in 1977? ›

182 vehicles took the start of the inaugural rally in Paris, with 74 surviving the 10,000-kilometre (6,200 mi) trip to the Senegalese capital of Dakar. Cyril Neveu holds the distinction of being the event's first winner, riding a Yamaha motorcycle.

What are the 4 categories of vehicles found in the Paris Dakar rally? ›

The rally is largely divided into four categories; the "MOTO (2-wheeled vehicles/motorcycles)", "Quads (4-wheeled buggies, etc.)", "Auto (4-wheeled vehicles)" and "Camion (trucks)".

Who invented the Dakar Rally? ›

Thierry Sabine (13 June 1949, Neuilly-sur-Seine – 14 January 1986, Mali) was a French wrangler, motorcycle racer and founder and main organizer of the Dakar Rally.

How much does it cost to participate in Dakar? ›

Included in the total budget is the Dakar entry-fee of around R480 000 for car, driver, and co-driver. Each technician joining the Dakar needs to be entered at R170 000. This price includes three meals per day, as well as two square meters for your tent.

What is the fastest Dakar class? ›

T1s are two- or four-wheel drive machines equipped with petrol or diesel-powered engines. They are the fastest and, often, the most impressive cars in the field. T2: Their race number is on a white background.

Where will Dakar 2023 be held? ›

The 45th edition of the Dakar Rally starts with a prologue on December 31, 2022 and runs through January 15th, 2023. This will be the fourth time the Rally will be held in Saudi Arabia, which will include 70% new tracks.

What does the word Dakar mean? ›

/ dɑˈkɑr / PHONETIC RESPELLING. noun. a seaport in and the capital of Senegal; capital of former French West Africa.

Why is it called Dakar Rally? ›

The Dakar Rally was launched in 1978 by a young and adventurous Frenchmen named Thierry Sabine. In its early years, the race was called the Paris-Dakar Rally because it started in the French capital of Paris and ended in Dakar, the capital of Senegal.

What is the Dakar speed limit? ›

Vehicles in the T1 and T2 (Cars) categories were now restricted to 180 kilometres per hour (110 mph) while vehicles in the T3, T4, and T5 categories (Light Prototypes, UTVs, and Trucks) were limited to 130 kilometres per hour (81 mph).

What does SSV stand for Dakar? ›

Side by side (SxS): Mechanically propelled single‐engine land vehicles with 4 wheels propelled by their own means, and of which the propelling device and steering are controlled by a driver on board the vehicle.

Why do Dakar trucks have 3 crew? ›

The Dakar rally truck has a crew of three to ensure safety and a smooth race. The unit consists of the driver, the navigator, and the mechanic. Without the mechanic, breakdowns would end the race for the team.

Why is Dakar Rally not in Africa? ›

After concerns over safety and security in North Africa the rally was forced to move location back in 2008. At the last minute the event had to be cancelled for the first time in its 30-year history due to terrorist threats.

How far is Dakar Rally from Paris? ›

The first Paris Dakar Rally took place in 1979 however since Morocco was placed on the route's map in 1993, the Rally takes racers through France – Spain – Morocco – Western Sahara – Mauritania – Mali – Burkina – Faso– Mauritania – Senegal. This particular route totals 11,147 km (7000 miles).

How long does the Dakar Rally take? ›

Race format

It consists of one stage per day comprising at least one "special" each (several hundred kilometres long), on- or off-road. The total distance covered is several thousand kilometres. The event takes place over a period of ten to fifteen days (versus two to three days for cross-country rallies).

How many times has Toyota won the Dakar Rally? ›

In the 21 years since they have entered into the race with Land Cruiser 80 series, Land Cruiser 100 series, and Land Cruiser 200 series and have enjoyed massive success, winning 15 times out of 21.

How many times has KTM won the Dakar Rally? ›

The most famous and prestigious event on the rally calendar is the Dakar Rally, which takes place annually in January and is followed by sports fans around the world. KTM has enjoyed great success at the event with an impressive 18 consecutive victories between 2001 and 2019.

How many times did Mitsubishi win Dakar? ›

The PAJERO/MONTERO entered the Dakar Rally 26 times and won a total of 12 victories with an unprecedented seven consecutive wins to become known to all motorsports fans around the world as the “King of the Desert”.

Why is it called Dakar Rally? ›

The Dakar Rally was launched in 1978 by a young and adventurous Frenchmen named Thierry Sabine. In its early years, the race was called the Paris-Dakar Rally because it started in the French capital of Paris and ended in Dakar, the capital of Senegal.

Videos

1. XT 500 Rallye Paris Dakar 1981 Part 1 3
(RALLYEWERK)
2. Retro: Audi und die Rallye Dakar | Abendschau | BR24
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3. Das BMW GS Biest | Projekte und ein bischen Dies und das (oder bessa ein bischen Dat und dat)
(Nils Homann)
4. Retro Rally Raid: The Story Of The First Dakar Classic
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5. MOTORRAD-Kultbike: Africa Twin
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6. In Erinnerung an GASTON RAHIER (1947-2005). RIDE.YOUR.BIKE.
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Author: Dean Jakubowski Ret

Last Updated: 02/24/2023

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